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Plastik, der globale Feind – warum ihm die Hotellerie den Kampf ansagen muss

Plastik ist bequem, einfach, überall zu verwenden - aber auch überall auffindbar: in unseren Meeren, in unserer Luft, in unserem Boden und sogar in unseren Körpern. Die Schweiz verbraucht pro Kopf rund 127 Kilogramm Plastik pro Jahr, mehr als fast jedes andere Land der Welt. 50 Jahre dauert die Zersetzung eines Bechers, gar 450 Jahre einer Plastikflasche. 10 bis 15 Prozent Plastik wird recycelt, 90 Prozent verbrannt, was wiederum toxische Gase freisetzt. Zudem gelangen jedes Jahr 20 Tonnen Mikroplastik aus der Schweiz in die Meere – eine unsichtbare Gefahr für Mensch und Umwelt.

Erdöl und die Plastikproduktion

Plastik wird aus Erdöl gewonnen. Während der weltweite Erdölverbrauch für Energie aufgrund des Wachstums erneuerbarer Energien zurückgeht, setzen viele Länder und multinationale Organisationen zunehmend auf Plastik als Rettungsanker für die fossilen Industrien. Neue Plastikverpackungen, Einwegprodukte und innovative Kunststoffe sind deshalb weniger darauf ausgelegt, langlebig zu sein, sondern vielmehr auf kurzfristigen Verbrauch und schnellen Umsatz. Plastik wird so zum Ersatzmarkt, um Profite zu sichern, was die globale Produktionssteigerung von 70 Prozent bis 2040 erklärt. Bei diesem exponentiellen Wachstum des Plastikmülls können Recycling-Infrastrukturen nicht Schritt halten.

"Hotels müssen ihre Aufgaben nicht nur als Gastgebende, sondern auch Umweltschützende sehen"

Eva Eyholzer

Verantwortung und Wandel

All diese Fakten sind bekannt, Veränderungen sind gefordert. Nachhaltigkeit ist kein optionales Ziel, sondern Pflicht eines jeden Einzelnen. Nur durch kollektive Anstrengungen, praktische Massnahmen, die nicht immer einfach sind, kann die Plastikproblematik in den Griff bekommen werden. Das gilt klar auch für die Hotellerie.

Plastik sinnvoll ersetzen: Wo und wie?

Massnahmen machen nur Sinn, wenn sie Teil einer ganzheitlichen Strategie sind und ökologisch durchdachte Alternativen bieten. Während der löbliche Verzicht auf Plastikröhrli in der Schweiz angesichts gut funktionierender Abfallbewirtschaftung wenig Auswirkungen hat, können im Hotelbereich Massnahmen wie nachfüllbare Spender für Seifen und Shampoos oder Mehrwegalternativen für Lebensmittelverpackungen einen spürbaren Unterschied machen. Auch Trinkwasserstationen, wiederverwendbare Behälter bieten sinnvolle Alternativen zu Plastikflaschen. Gleichzeitig sollten die Gäste aktiv in die Plastikproblematik eingebunden werden, beispielsweise durch Informationskampagnen, die die Bedeutung solcher Massnahmen verdeutlichen. Nur so können Hotels eine nachhaltige Reduktion von Plastik erreichen. Und genau deshalb müssen Hotels ihre Aufgaben nicht nur als Gastgebende, sondern auch als Umweltschützende sehen. Jeder kleine Schritt in Richtung weniger Plastik zählt.

Quellen:

oceancare.com, TA-Artikel «Die gewollte Plastikflut» 7. Dezember 2024