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Nachhaltigkeit hat auch einen bedeutenden gesellschaftlichen Aspekt. Menschen mit Einschränkungen finden in der Hotellerie oftmals einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Viele Hotels übernehmen damit eine wichtige soziale Verantwortung. Bei einer sinnvollen Tätigkeit erleben Menschen mit Unterstützungsbedarf Annahme und Wertschätzung. In der Küche, im Service, an der Rezeption, in der Hauswirtschaft oder in der Produktion werden die Mitarbeitenden von speziell ausgebildeten Fachkräften begleitet. Ziel der Begleitungsarbeit ist, die bestehenden Kompetenzen zu stärken und die Vermittelbarkeit in die freie Wirtschaft zu fördern. 

«Unsere Mitarbeitenden bestechen durch echte Freundlichkeit, den Willen, etwas Gutes zu tun und den Stolz, zum Unternehmen zu gehören.»

Mathias Dunoz, Direktor mARTigny Boutique Hôtel

Soziale Nachhaltigkeit hat viele Gesichter

Als Pionierbetriebe der sozialen Integration gelten das mARTigny Boutique Hôtel in Martigny, die Kartause Ittingen in Warth oder die Militärkantine inmitten von St. Gallen. Sie alle gehören zu den Responsible Hotels of Switzerland. So beschäftigt das mARTigny Boutique Hotel 40 Menschen mit Beeinträchtigungen, was rund sechzig Prozent der Belegschaft gleichkommt. Die Kartause Ittingen bietet 30 betreute Wohnplätze und 60 geschützte Arbeitsplätze im Hotel, aber auch im dazugehörenden Landwirtschaftsbetrieb. Die Militärkantine schafft zudem sogenannte Time-Out Plätze für Jugendliche in Zusammenarbeit mit der Institution Rheinspringen in St. Gallen und integriert Geflüchtete in ihrem Betrieb.

Gegenseitige Wertschätzung ist ausserordentlich

Die Begleitung von Menschen mit psychischen oder kognitiven Beeinträchtigungen im Arbeitsalltag erfordert spezielle Fähigkeiten und Methoden. Das Autorenteam von Responsible Hotels of Switzerland hat beim Direktor des mARTigny Boutique Hôtel nachgefragt, welche Erfahrungen er damit gemacht hat.

Ist die Eingliederung in das Berufsleben erfolgreich und wie helfen Sie den Mitarbeitenden dabei?
Mathias Munoz: Wir sehen unsere Bemühungen als wichtigen Teil der Integration. Unsere Mitarbeitenden beziehen alle eine 100-prozentige IV-Rente und die meisten von ihnen werden nie auf dem freien Arbeitsmarkt arbeiten können. Die Zusammenarbeit ist dank der Unterstützung der FOVAHM (Walliser Stiftung zugunsten von Menschen mit geistiger Behinderung) und den spezifisch ausgebildeten Teamleitern möglich. Sie sind es, welche die Anforderungen unseres Berufs "übersetzen" und die Mitarbeitenden mit Einschränkungen in ihrem Berufsalltag betreuen.

Welche Besonderheiten zeichnen die Mitarbeitenden mit Einschränkungen aus?
Mathias Munoz: Was besonders heraussticht sind die echte Freundlichkeit, der Wille, etwas Gutes zu tun und der Stolz, zum Unternehmen zu gehören und einen "richtigen" Job zu haben. Diese Freude beflügelt auch die restlichen Mitarbeitenden im Betrieb und so motivieren sich alle Mitarbeitenden gegenseitig.

Wie reagieren die Kunden auf Mitarbeitende mit Einschränkungen?
Mathias Munoz: In 99,9 % der Fälle sehr positiv. Alle unsere Mitarbeitenden haben sehr viel Lebensfreude und sind stolz auf ihren Beruf, und das spüren auch die Kunden in jedem Augenblick. Es entstehen täglich neue spannende Begegnungen, von denen alle profitieren. Die gegenseitige Wertschätzung ist ausserordentlich.